Philosophische Wintergespräche 2012/13

Es wird auch diesen Winter wieder die Philosophischen Wintergespräche geben, gehostet (neudeutsch), wie seit sechs Jahren, von der Brücke e.V. in der Badestraße in Wyk.

Mich interessieren in diesem Winter drei Themenfelder:

Zum einen das neue Buch von Wilhelm Schmid: „Unglücklich sein. Eine Ermutigung“, grade eben im Insel Verlag erschienen. Schmid stellt die Frage: „Kann ich grundsätzlich einverstanden sein mit der Polarität des Lebens, wenn auch nicht in jedem einzelnen Fall?“ Ge-lücke ist ursprünglich nur der zufällige Ausgang einer Angelegenheit, im positiven oder negativen Sinn. Vielleicht lohnt es, sich daran wieder zu erinnern und dem Unglücklich-Sein einen legitimen, würdigen und sorgsam begleiteten Platz im Leben zu geben.

Zum zweiten hat mich eine Brücke-Teilnehmerin darauf aufmerksam gemacht, dass ihr die Achtsamkeit als Brücke zwischen Empfindung und Wahrnehmung in letzter (Krankheits-)Zeit so wichtig geworden sei. Die zarte Kraft der Achtsamkeit kann geübt und gestärkt werden, und es lohnt sich, grade auch im Kontext der Brücke, darüber nachzudenken, wie wir diese Kraft in unseren Alltag integrieren können.  Der Lohn der Achtsamkeit, so will mir scheinen, ist eine größere Gelassenheit, etwas mehr heiterer Gleichmut den Wechselfällen des Lebens gegenüber. Ein wunderbares Buch zu diesem Thema ist bereits vor längerer Zeit erschienen: Jon Kabat-Zinn: Gesund durch Meditation. Der Pionier der heilsamen Achtsamkeits-Meditation und Klinik-Gründer hat auch Meditations-Anleitungen auf CD publiziert.

Zum dritten interessiert mich ein ganz aktuelles und sehr lebensnahes und konsequenzenreiches philosophisches Thema, das ich noch nicht so genau fassen kann, und das hier und dort, nah und fern verbindet: die Gerechtigkeit, insbesondere die Verteilungsgerechtigkeit und, mit der Gerechtigkeit verbunden, die Zukunftsvisionen, die wir – hier auf der Insel und weltweit – haben. Es gibt da äußerst spannende Fragen, die von Philosophen wie Michael Sandel gestellt werden. Konkret könnte ich mir z.B. vorstellen, darüber zu reden, wie wir hier auf der Insel in Zukunft das Jung-Sein und das Alt-Werden organisieren wollen: Beim Wohnen, in der Gesundheits-Pflege, in der Kultur, im Sozialleben und auch im Zusammenhang mit Dorfentwicklung, Investitionen, Profiten und  Tourismus-Planung.

Die Philosophischen Wintergespräche finden ab Mitte Januar 2013  an fünf Terminen wie gewohnt im vierzehntägigen Rhythmus sonntags um 17.30h statt,  in den Räumen der Brücke in der Badestr. 111 in Wyk. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Brücke werden gern entgegen genommen.

 

 

 

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1 Response to Philosophische Wintergespräche 2012/13

  1. susanne böhmig sagt:

    liebe claudia, ich freue mich auf deine wintergespräche mit den interessanten, herausfordernden themen. dir von hier aus innige und erholsame wintertage. herzlichst, susanne

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