„Enter your skiff of musement, push off into the lake of thought, and leave the breath of heaven to swell your sail. With your eyes open, awake to what is about or within you, and open conversation with yourself: For such is all meditation!“
Charles S. Peirce
Darum wird’s in unserem Gespräch gehen: Wie Inspiration entstehen kann, was sie eigentlich ist, und wie wir uns in unserer Lebenskunst so einrichten können, dass sie gelegentlich, unplanbar natürlich, sich einstellt: als serendipisches Ereignis. Serendipisch ist: Das plötzliche Erkennen, das glückhaft erlebte Finden, die Entdeckung, die durch Zufall und Intelligenz gemacht wird, die Wahrnehmung jenseits der Haaresbreite. Für den Begriff steht ein Märchen aus dem 16.Jahrhundert Pate: Die drei Königssöhne aus Serendippo.
„Ein unter Kirgisen, Tataren, Hebräern und Türken verbreitetes Märchen erzählt von drei Brüdern: sie treffen einen Mann, der ein Kamel, oder, in anderen Versionen, ein Pferd verloren hat. Ohne zu zögern beschreiben sie es ihm: Es ist weiß, auf einem Auge blind, trägt zwei Schläuche auf dem Rücken, einen mit Wein, den anderen mit Öl gefüllt. Sie haben es also gesehen? Nein, gesehen haben sie es nicht. Also werden sie wegen Diebstahl angeklagt und müssen sich einer Gerichtsverhandlung stellen. Für die Brüder wird es ein Triumph: Sofort und ohne Mühe demonstrieren sie, wie sie das Aussehen eines Tieres, das sie nie gesehen haben, mit Hilfe kleinster Indizien rekonstruieren konnten.“
Carlo Ginzburg
Serendipische Entdeckungen sind mehr als Intuition und Kombinationsgabe à la Sherlock Holmes: es geht nicht um etwas, wonach Ausschau gehalten wird, es ist die Gabe, Zufallsfunde zu machen und dadurch Neues entstehen zu lassen.
Nächsten Sonntag, 16.30h im Lebensgarten, Ohl Dörp 52 in Wrixum. Karten zu 12,50 € bei der Föhr Tourismus GmbH. Ich freue mich auf unser Gespräch!