Die neue Flaschenpost ist da!

Harald Welzers Stiftung Zukunftsfähigkeit bedenkt mich immer mit der Flaschenpost. Hier nun also das Neueste zum Thema nachhaltiger Frühjahrsputz zum lesen und weitersagen:
Endlich Frühling! Es drängt, tief aus den Eingeweiden heraus und wieder hinein, fast jeden und jede zum Putzen und Aufräumen. Die Bundesregierung geht pünktlich zu Ostern mit gutem Beispiel voran und schaut mal ganz tief ins Untergeschoss des Landes, was dort an Schiefergas und so zu fracken ist. [1] Frankfurt poliert erst den EZB-Neubau und kehrt anschließend die Hinterlassenschaften des wiedererwachten Blockupy zusammen, Coca-Cola räumt das Mehrwegsystem aus dem Weg [2] und auch die Smartphones werden landauf, landab mit frischer Energie gewischt, während in den smoggetränkten Lüften über chinesischen Fabriken Frühlings blaues Band leider nicht mehr zu sehen ist [3]. Durch ebendiese Lüfte rattert Barack Obama nach Indien, wo er für Klimaschutz wirbt, während daheim die Republikaner denselben fleißig aus der Agenda radieren. [4] Etwas weiter nördlich, am sibirischen Ende der Welt, hinterlassen derweil unterirdische Gasexplosionen kilometerbreite Krater – wenn die Temperaturen steigen, fängt auch die Erde an zu entschlacken. [5] Nach dem allseits fröhlichen Reinemachen steigt die globale Putzkolonne dann wie Peter Fox auf den Berg aus Dreck und hofft, dass oben noch frischer Wind weht. [6] Nur: Wird der Berg zu hoch, dann wird die Luft dünn…  Hier also präventiv einige Tipps zum strategisch klugen Frühjahrsputz für Haus und Welt: 1. Kein oberflächliches Wischi-Waschi an naheliegenden Stellen, sondern ran ans Eingebrannte! Auch wenn das erst mal so unmöglich scheint, wie alles Plastik aus dem Ozean fischen zu wollen. [7] 2. Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden lernen! Anregungen dazu gibt’s beim diesjährigen taz.lab am 25. April – auch von FUTURZWEI. [8] 3. Am besten aber erst gar nichts anhäufen: Dazu plaudern „Simplify your life“-Autor Werner Tiki Küstenmacher und Harald Welzer aus dem Nähkästchen. [9] „Wir können eine Technologie nicht einfach verbieten“, sagt die Bundesumweltministerin. Da staunt selbst das hartgekochte FUTURZWEI und wünscht schöne Ostertage. [1] Nix Aprilscherz, sondern Tacheles.[2] Keine Flasche zweimal.[3] Dicke Luft.[4] Obama schaltet, Republikaner walten.

[5] Bumms.

[6] Alles neu.

[7] Meeresentplastifikation.

[8] Gedöns-Kongress.

[9] Entrümplungs-Talk.

RUHE BEWAHREN UND WEITERMACHEN

Auch Kastanien brauchen Hilfe beim Entrümpeln, denn mit der Miniermotte haben sie gefährliche Untermieter. Hans Gugel hat deshalb einen Verein zur Wiederbelebung kranker Bäume gegründet, der nach einigen Irrungen und Wirrungen nun die perfekte Form gefunden hat.

Mikroben gegen Motten

//Fortschreibung lesen unter futurzwei.org/ihringer-schutzgemeinschaft-teil2


Den Purismus zelebriert man im niedersächsischen Bohmte, zumindest verkehrstechnisch. Ohne Straßenmarkierungen und Verkehrsschilder lebt es sich einfach sicherer und ruhiger. Ob das (Verkehrs-)Schule macht?

Nackte Tatsachen auf offener Straße

//Fortschreibung lesen unter futurzwei.org/bohmte-teil2


Über Altes und Ausrangiertes freut sich die RecyclingBörse!, die schon seit den 1980ern aufbereitet und wiederverwertet. Dabei entstehen in komplizierten Zeiten nicht nur einfache, funktionelle Objekte, sondern auch wertvolle Arbeitsplätze – und ständig neue Projekte.

Organisiertes Vermöbeln der Wegwerfer

//Fortschreibung lesen unter futurzwei.org/recyclingboerse-teil2


Um erst gar nicht die eigenen vier Wände mit Zeug vollzustellen, könnte man gleich in einem der ausgebauten Seecontainer von JACK IN THE BOX auf wenig Fläche leben. Die sind nämlich schick, autark und mobil. Und neuerdings ist Jack mit Rachel ganz dicke…

Beziehungskisten

//Fortschreibung lesen unter futurzwei.org/jack-in-the-box-teil2


Propagandamaterial

Digitotal

Geht Weltverbesserung digital? Woher kommen die vielen Visionen vom Wundermittel aus Bits und Bytes, das selbst Probleme löst, von denen wir noch nicht wissen, dass wir sie haben? Andre Wilkens guckt kritisch darauf und erklärt, wo und warum man doch besser hin und wieder analog bleiben sollte. //Andre Wilkens: Analog ist das neue Bio. 2015


Technichaos

Das Rad, der Buchdruck und die Eisenbahn – technische Innovationen, die die Welt revolutionierten. So lernt man das zumindest in der Schule. Dass Kritik an Ingenieurkunst aber notwendig ist, zeigt Marcel Hänggis neues Buch – ein Plädoyer für einen verantwortungsvollen Umgang mit Technik. //Marcel Hänggi: Fortschrittsgeschichten. Für einen guten Umgang mit Technik. 2015


Theoreticool

Und immer noch sind seine Ideen en vogue: Karl Marx beeinflusst so einige kluge Kapitalismuskritiker von Graeber bis Žižek. Jetzt kommt ein recht junger Amerikaner daher, fasst deren Gedanken griffig zusammen und trägt so zum kollektiven Denken in Alternativen bei. Sehr hilfreich.

//Benjamin Kunkel: Utopie oder Untergang. Ein Wegweiser durch die gegenwärtige Krise. 2014


Mal wieder vor die tür

Bis 19. April, Hamburg

STADTGRÜN 3.0

Grau, düster und überall Betonmauern – das sind keine schönen Assoziationen zur Großstadt. Doch es knospet auch im Häuserwald! Das Hamburg Museum stellt aktuelle Ideen, Projekte und Visionen zur Stadtbegrünung vor. Es grünt so grün! //Ausstellung und Veranstaltungskalender


17. bis 27. April, verschiedene deutsche Städte

Alberto Acosta auf Lese-Tour

In Ecuador schrieb er das gute Leben – Buen Vivir – mit in die Verfassung. Um die Diskussionen über das lateinamerikanische Konzept auch in der Bundesrepublik anzuregen, präsentiert Alberto Acosta nun sein neues Buch. // Termine und Stationen


25. April bis 11. September, Kassel, Regensburg und Frankfurt (Main)

Baukulturwerkstätten

Von drei deutschen Städten aus wird aufs Land geblickt: Wie kann Lebensqualität dort geplant und gestaltet werden, wo Menschen nicht gestapelt, sondern entzerrt wohnen? Drei Veranstaltungen mit verschiedenen Schwerpunkten schauen sich um und denken neu. //Termine der Werkstätten „Vitale Gemeinden“, „Infrastruktur und Landschaft“, „Planungskultur und Prozessqualität“


Bis 17. Mai, Weimar

ESSEN FASSEN

Von der schlichten Notwendigkeit bis hin zum Exzess – das Spektrum unserer alltäglichen Nahrungsaufnahme ist breit. Drei Künstlerformationen kauen selbiges durch, anschaulich und abstoßend von Slow-Food-Kunst bis Lebensmittelstillleben. //Ausstellung in der ACC Galerie Weimar


2. Juli, Halle (Saale)

Science meets Vision

Beim ersten Science-Vision-Filmfestival antworten kreative Wissenschaftlerinnen und wissenschaftlich-inspirierte Kreative auf die Fragen: Wie wollen und wie werden wir leben? Kurzfilme können noch bis zum 31. Mai für den Wettbewerb eingereicht werden.  //Details zu Inhalten und Einreichung


Wir sind AM EndE

<<Putzen, Putzen, Putzen, Putzen>> Boombastik!


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