Manchmal sind wir blockiert.Wir wollen schreiben und es geht nicht, kein Wort will sich finden und kringeln fühlt sich doof an. Das nennt man Widerstand. Dann können wir dem Widerstand nachgeben und das Vorhaben aufgeben, oder wir finden einen Weg drumrum…
Hörschreiben
Hörschreiben bedeutet, dass wir alles aufschreiben, was wir hören. Wir machen also die Ohren auf und schreiben live mit, was wir an einem zauberhaften Sommermorgen in Oldsum so hören, wenn wir im Garten sitzen:
„Wind rauscht in der Vogelbeere über meinem Kopf, Taube gurrt in der Fichte vor mir, fern kräht ein Hahn, Vogeltschilpen, Kind schreit, Staubsauger wird angeworfen, anderer Vogel zwitschert, Blätter rascheln stärker im Wind, mehr Tauben gurren, fern ein Motor, trockene Stängel der Akeleien raspeln aneinander, Katze springt auf den Boden padumm Flugzeugdröhnen kommt näher, entfernt sich langsam wieder Richtung Sylt, Amselwarnruf Bodenfeind…“
Hörschreiben konzentriert uns auf das Hören, und kann sich ganz ruhig, hell und geerdet anfühlen. Meditativ, verlangsamt, locker, fließend. Angenehm.
Es geht ums Wahrnehmen, nicht ums Bewerten, und nicht ums Leisten. Auf diese Weise unterstützt uns das Hörschreiben nicht nur dabei, den Widerstand zu überwinden, sondern lässt uns im HierundJetzt ankommen, da, wo wir das Leben um uns herum hören können.
Liebe Claudia
Die „Föhr-Erinnerungs-Post“ klingt bei mir an 🙂 Den Juli habe ich mich nur (nur ist gut, ein absoluter Luxus) der Kreativität gewidmet. Das heisst: geträumt, gemalt, Buchstaben schön gemalt und in Szene gesetzt, über meine weiteren Projekte sinniert und gar nichts getan … ach war das herrlich. Jeden morgen war ein köstliches Bodenseebad auf dem Plan und so kam das Morgenschreiben (hören) etwas zu kurz. Jetzt wo ich deinen Beitrag lese, oh ja, es bringt einem echt in die Mitte und es öffnet einen Zauber im Innern. Man merkt das erst wieder, wenn es über längere Zeit nicht praktiziert wird … Danke dir Claudia für die Erinnerung.
Liebe sonnige Bodensee-Grüessli
Monika